Bericht zum Umweltschutztag des Fischereiverbandes Mittelfranken am 25.10.2025 an der Bibert (Zirndorf) und der Rednitz (Stein)Offenbar hatte sich im Fischereiverband Mittelfranken herumgesprochen, wie sauber und gepflegt die Ufer des Europakanals bereits vor dem Umweltschutztag 2024 waren. In diesem Jahr erhielten wir daher erstmals die Möglichkeit, im Rahmen des Umweltschutztages nicht ein Verbandsgewässer, sondern unsere eigenen Vereinsgewässer von unregelmäßig entsorgten Abfällen zu befreien. Hierfür möchten wir uns herzlich bedanken.
Die Wahl fiel auf die Bibert in Zirndorf sowie die Rednitz in Stein – zwei landschaftlich reizvolle und abwechslungsreiche Angelflüsse, die zudem in angemessener Entfernung zu unserem Vereinsheim liegen und sich somit ideal für eine gemeinschaftliche Samstagsaktion eignen.
Organisation und Gruppenaufteilung
Mit dieser neuen Motivation im Rücken zeigte sich unsere Gruppe in diesem Jahr besonders stark: 13 erwachsene Mitglieder und 8 Jungfischer versammelten sich am 25. Oktober um 8 Uhr am Vereinsheim. Anschließend teilten wir uns in drei Gruppen auf:
- Eine Gruppe startete in Leichendorf und arbeitete flussaufwärts entlang der Bibert.
- Die zweite Gruppe übernahm den Abschnitt von unserem Vereinsheim flussaufwärts.
- Zwei mit Helferinnen und Helfern besetzte Fahrzeuge machten sich auf den Weg zur Rednitz, um dort vom Spielplatz in Stein aus flussaufwärts bis zur Gewässergrenze zu reinigen.
Unerwartete Herausforderungen
An den jeweiligen Startpunkten standen wir jedoch vor einer unvorhergesehenen Schwierigkeit: Beide Flüsse verlaufen in stark naturnahen Abschnitten. Die im Sommer schattenspendenden und für die Fische wertvollen großen Laubbäume hatten im Spätherbst eine nahezu geschlossene Laubschicht auf allen Uferwegen hinterlassen. Dadurch war es kaum möglich, kleinere Müllablagerungen wie Kronkorken, Zigarettenkippen, Bonbonpapier, Hundekotbeutel, Kunststoffflaschen oder Einwegbecher zu erkennen.
Dieses Problem besteht an den teils künstlich gestalteten, stellenweise betonierten Uferbereichen des Europakanals nicht, weshalb die dortige Reinigung deutlich einfacher ist.
Während sich der Kleinstmüll vermutlich unter der dichten Laubschicht verbarg, traten größere Ablagerungen umso stärker in Erscheinung. Die Sicht in die Gewässer selbst war hingegen ausreichend, sodass deutlicherer Unrat geborgen werden konnte: ein Einkaufswagen aus dem Bibertschlamm, ein unter der Steiner Autobrücke entsorgtes Fahrradfragment ohne Reifen und Lenker sowie ein vermutlich durch Vandalismus in den Flussbereich gelangtes Werbeschild für das Nürnberger Volksfest. Alle Gegenstände wurden ordnungsgemäß entfernt und entsorgt.
Ergebnisse der Reinigungsaktion
Trotz des nicht vollständig einsehbaren Untergrunds konnten wir die Uferbereiche effektiv kontrollieren. Die blauen Müllsäcke waren zwar bis zum Mittag lediglich zu etwa einem Drittel gefüllt, doch insbesondere an der Rednitz gelang es uns, beide Uferseiten zwischen Autobahnbrücke und oberer Gewässergrenze vollständig abzugehen und von sichtbarem Müll zu befreien.
Auch wenn der gefundene Kleinstmüll vergleichsweise gering ausfiel, war die Aktion keineswegs vergeblich. Jede vermiedene Abfallansammlung – sei es ein Kunststoff-Klappstuhl oder ein einzelnes Plastikteil – trägt dazu bei, die künftige Mikroplastikbelastung unserer Gewässer, unseres Trinkwassers und unserer Fische sowie aller flussabwärts gelegenen Abschnitte zu verringern.
Es bleibt zu hoffen, dass auch die Pächterinnen und Pächter sowie Besitzerinnen und Besitzer der angrenzenden Gewässerabschnitte flussauf- und flussabwärts in regelmäßigen Abständen ähnliche Reinigungsaktionen durchführen, um die Belastung unserer fränkischen Flüsse so gering wie möglich zu halten.
Optimierungsvorschlag für zukünftige Umweltschutztage
Um die Wirksamkeit zukünftiger Reinigungsaktionen an stark baumbestandenen Gewässern zu erhöhen, wäre es sinnvoll, den Termin einige Wochen früher im Jahr anzusetzen – gegebenenfalls bereits Anfang statt Ende Oktober. Ob die Terminplanung des Fischereiverbandes hierfür flexibel ist oder langfristig festgelegt wird, können wir derzeit nicht beurteilen.
Ein herzlicher Dank gilt allen freiwilligen Helferinnen und Helfern des Umweltschutztages für ihren wertvollen Beitrag zu sauberen und intakten Uferbereichen.
Bericht und Bilder:
Gabi und Stefan Debast