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08.05.2024 12:00 Uhr - 09.05.2024 05:00 Uhr
Wegen des Königsfischens sind die Gewässer Bibert, Zenn, Rednitz, Regnitz, Altmühl, Wörnitz und Schwarzach von Mittwoch, 08. Mai 2024 12:00 Uhr bis Donnerstag, 09. Mai 2024 05:00 Uhr für Alle gesperrt.
Die Gewässer Schwarze Laaber, Pegnitz, Ulrichsee und alle Verbandsgewässer sind am 09.Mai 2024 ganztägig für alle Vereinsmitglieder gesperrt.

03.07.2024 00:00 Uhr - 08.07.2024 24:00 Uhr
Im Rahmen des Fischerfests 2024 sind alle Vereins- und Verbandsgewässer von Mittwoch, 03. Juli 2024 00:00 Uhr bis Montag, 08. Juli 2024 24:00 Uhr für alle Vereinsmitglieder gesperrt. Zusätzlich bleibt die Bibert bis Sonntag, 14.07.2024 24:00 Uhr gesperrt.

ACHTUNG:
Die Termine bzgl. des Fischerfests sind in der Jahres-Erlaubniskarte 2024 falsch angegeben!


17.08.2024 bis 18:00 Uhr

Wegen Kirchweihumzug am Samstag, den 17. August 2024 sind alle Vereins-
und Verbandsgewässer bis 18:00 Uhr gesperrt.


Salmoniden in der Schwarzen Laaber und im Ulrichsee sind noch bis einschließlich Dienstag, den 30.04.2024 gesperrt!

Altmühl

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Bibert

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Pegnitz

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Rednitzhembach

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Rednitz Stein

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Regnitz

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Schwarzach

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Schwarze Laaber

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Ulrichsee

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Wörnitz

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Zenn

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Glutrot geht die Sonne im Westen hinter den Uferbäumen der Altmühl zur verdienten Nacht­ruhe. Mit kaum merklicher Strömung zieht das Wasser flussabwärts zum nächsten Wehrabfall an der Weißenmühle. Stille senkt sich ins weite Tal der Altmühl, gestört nur durch das lästige Gebrumme der Stechfliegen, die jetzt in der Abenddämmerung aktiv werden. Die spiegel­blanke Wasseroberfläche wird nur hin und wieder von leichten Wellen durchbrochen, die von den nach Fluginsekten jagenden Lauben verursacht werden. Die Hitze des Tages geht allmäh­lich über in eine angenehme und erfrischende Abendkühle. Kein Windhauch regt sich im Uferschilf. Das sind die Stunden am Wasser, die das Herz eines jeden Fischers, ob er nun erfolgreich seiner Beute nachgestellt hat oder nicht, vor Freude über die Verbundenheit mit der Natur schneller schlagen lässt. Für kurze Zeit kann man alle Gedanken an den Stress im Beruf und an die Hektik im Alltag verdrängen. Ein Ort der Ruhe und der Stille, ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen.
Genauso müssen bereits die Kelten die Altmühl gesehen haben, denn eine der Deutungen über die Namensherkunft weist auf die keltischen Wörter 
alk (= sehr) und moin oder mun (= sanft, ruhig, still) hin, danach wäre die Altmühl ein sehr sanfter, ruhiger und stiller Fluss. Diese Eigenschaften werden natürlich durch die relativ niedrige Fließgeschwindigkeit der Altmühl hervorgerufen. Mit der mittleren Abflussmenge von 12,4 Kubikmeter pro Sekunde im Winter und 6 Kubikmeter im Sommer zählt die Altmühl zu den langsamsten Flüssen Deutschlands. Auf den 234 Kilometern von der Quelle bis zur Mündung in die Donau wird lediglich ein Hö­henunterschied von ca. 120 Metern durchflossen. Damit hat die Altmühl das geringste Gefälle aller Flüsse in Bayern.
Die Altmühl ist einer der vier größeren Nebenflüsse die von Norden her in die Donau fließen. Die Eselsbrücke „…
Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen fließen ihr von links entgegen.“ lernte früher jedes Schulkind. Die Quelle eines der Zuflüsse des Hornauer Weihers, nordöstlich von Rothenburg o. d. Tauber gelegen, wird als der Ursprung der Altmühl angesehen. Die Altmühl, die hauptsächlich in südöstlicher Richtung fließt, befindet sich südlich der Europäischen Was­serscheide und gibt damit ihr Wasser über die Donau ins Schwarze Meer ab.
In ihrem Oberlauf ist die Altmühl ein in einem breiten Tal langsam dahinfließender Wiesen­fluss. Danach wird sie Teil eines gigantischen Projekts, das den Zweck verfolgt, die Wasser­knappheit in Franken zu beseitigen und den Betrieb des Main-Donau-Kanals zu erhalten. Bei Hochwasser gelangt das überschüssige Wasser über den Altmühl-Zuleiter in den gleichnami­gen See, der mit einer Fläche von 4,5 Quadratkilometern etwa so groß ist wie der Königssee im Berchtesgadener Land. Das Seewasser wird bei Bedarf dem Flusssystem der Regnitz und damit dem niederschlagsärmeren Norden Bayerns zugeführt. Jährlich werden auf diese Weise ca. 25 Millionen Kubikmeter Wasser in das Flusssystem Regnitz-Main-Rhein umgeleitet. Bei normalem Wasserstand fließt die Altmühl über ihr beim Bau des Altmühlsees neu errichtetes Bett im Norden und Osten am See vorbei. Am Südufer unterquert der Flusslauf den Altmühl-Überleiter. In ihrem weiteren Verlauf fließt die Altmühl zwischen Treuchtlingen und Kelheim in einem idyllischen Tal durch die Fränkische Alb. Dieser Flussabschnitt zählt zu den schöns­ten Gegenden Bayerns. Bizarre Felsformationen, naturnahe Wälder, malerische Wacholder­heiden und Magerrasen prägen in diesem Bereich das Landschaftsbild. Ab Dietfurt, auf den letzten 34 Kilometern bis zur Mündung in die Donau, wurde die Altmühl in die Bundeswas­serstrasse Rhein-Main-Donau-Kanal integriert und als Großschifffahrtsstrasse mit Staustufen in Riedenburg und Kelheim ausgebaut.
Der Abschnitt der Altmühl, den der 1. Fischereiverein Zirndorf gepachtet hat, beginnt etwa einen Kilometer südlich von Leutershausen, 500 Meter oberhalb der Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Ansbach-Stuttgart bei der Einmündung des Steinbachs. Untere Grenze ist der Wehrabfall der Weißenmühle. Die Altmühl schlängelt sich auf diesen 3,5 Kilometern durch ein breites Wiesental. Dort ist ihr Verlauf aus der Ferne nur durch vereinzelte Uferbäume und einen schmalen Schilfstreifen zu erkennen. Der träge dahinfließende Fluss passiert dabei die Ortschaften Görchsheim und Rauhenbuch. Aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit ge­hört der Fluss bereits hier im Oberlauf zu den Cyprinidengewässern. Die am häufigsten vor­kommenden Fischarten sind deshalb Weißfische und ihre natürlichen Feinde, die Raubfische. Die Altmühl gilt schon seit Jahrzehnten als ausgesprochen gutes Hechtgewässer. Diesen Ruf kann auch unsere Flussstrecke immer wieder bestätigen, werden doch jedes Jahr Hechte mit einer Länge von bis zu einem Meter gefangen. Neben dem Hechtbestand hat sich in den letz­ten Jahren auch ein guter Bestand an Zandern aufgebaut und infolge von Weiherdurchbrüchen konnten auch Waller in den Fluss gelangen. Rapfen, Aitel und natürlich Aale kommen als weitere Räuber dazu. Um all diesen Raubfischen genügend Nahrung zu bieten, ist ein guter Bestand an Nahrungsfischen notwendig. Rotaugen, Rotfedern, Brachsen, Lauben und viele andere Kleinfische sind reichlich vorhanden. Auch der Karpfenangler kann an der Altmühl erfolgreich seinem Hobby nachgehen, gibt es doch nicht wenige Exemplare bis zu 25 Pfund Gewicht.
Der Bestand an Fischen und die Qualität des Wassers sind in einem einigermaßen guten Zu­stand. Dies war aber nicht immer so. Die ersten Pachtjahre waren geprägt von ständigen Was­serverschmutzungen und Fischsterben. Im Buch zum 25-jährigen Vereinsjubiläum stand noch folgender Text: 
„Die Altmühl…kann ihren Ruf…eines der fischreichsten Gewässer zu sein, nicht mehr gerecht werden. Jahr für Jahr werden für Tausende von Mark Besatzfische einge­setzt, aber leider wird ihnen keine Chance gegeben, ein vernünftiges Alter zu erreichen…Seit über 20 Jahren wurde und wird noch heute alle Jahre wieder der Raum für alle Pflanzen und Lebewesen in diesem Fluss fast total vernichtet, in einem Tag werden die Kleinstlebewesen, Unterwasserpflanzen und eine Vielzahl an Fischen, welche innerhalb eines Jahres versuchten in ihrem Lebensraum Altmühl wieder Fuß zu fassen, durch verantwortungsloses Verhalten der Behörden getötet…Es wäre schön, an der Altmühl wieder so fischen zu können, wie es vor einigen Jahrzehnten der Fall war.“
„Gott sei Dank“ gehören diese Horrormeldungen der Vergangenheit an. Der Fluss hat sich in den letzten Jahren deutlich von diesem üblen Szenario erholt und kann mittlerweile als gutes Fischwasser bezeichnet werden. Was jedoch nicht heißt, dass das Ökosystem im Wasser, wie an jedem anderen unserer Gewässer, nicht weiterhin ständig durch schädliche Einleitungen gefährdet ist. Hoffen wir, dass dem Fluss in Zukunft weitere Schicksalsschläge erspart bleiben und wir in einem sauberen Gewässer mit einem gesunden Fischbestand angeln können, in der ruhigen, stillen Schönheit – Altmühl.
Karl-Heinz Petschner

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Die Bibert entspringt südwestlich von Schmalbühl im Landkreis Ansbach auf der Frankenhöhe, inmitten einer Wiese drängt klares Wasser aus dem Boden. Die Quelle, durch eine Steinplatte geschützt, fließt in Richtung Schmalbühl, kurz davor wird das Quellwasser mit weiter zufließendem Wasser in einem gemauerten Behälter gesammelt. Beim Verlassen des Behälters wird das Rinnsal Bibert genannt. Bis zu Mündung in die Rednitz, gegenüber Weikershof, einem Ortsteil der Stadt Fürth, durchfließt sie den Rangau. Wie die meisten westlichen Zuflüsse der Rednitz besitzt die Bibert ein geringes Gefälle. Auf ihrem etwa 60 km langen Verlauf beträgt der Höhenunterschied nur ca. 155 m.
Von der Quelle bis zur Mündung wird der Bibert über 24 Bäche und Gräben weiteres Wasser zugeführt. Die durchschnittliche Wasserführung von 300 Liter pro Sekunde ist eher gering. Bei einem Hochwasser im Jahre 1979 wurden allerdings schon 16,4 m³ pro Sekunde gemessen. In der oberen Hälfte, bedingt durch die Wasserzufuhr der Gräben und der damit verbundenen Schlammverfrachtung, beträgt die Gewässergüte II bis III und gilt damit als stark belastet. Im Unterlauf verbessert sich die Wasserqualität und erreicht die Güteklasse II. Der Untergrund ist steinig und kiesig, im Unterlauf kommt ein geringer Sandanteil hinzu. In den Staubereichen der Wehre lagern sich erhebliche Mengen an Faulschlamm ab. Den Uferbereich sichern hauptsächlich Weiden, Erlen und Pappeln mit ihren Wurzelstöcken ab.
Der Oberlauf der Bibert stellt eine Forellenregion dar. Die Bachforelle ist dort die häufigste Fischart. Flussabwärts geht die Bibert direkt in eine Barbenregion über. Nachgewiesene Fischarten in der unteren Biberthälfte sind Bach- und Regenbogenforelle, Aal, Hecht, Flussbarsch, Aitel, Hasel, Gründling, Aalrutte, Rotfeder, Rotauge, Brachse, Barbe, Schleie, Spiegel- und Schuppenkarpfen, Karausche, Bartgrundel, Zander und Nase. Die um das Jahr 1900 noch reichen Krebsbestände sind verschwunden. Die gefährlichste Krebskrankheit, die in ganz Europa wütende Krebspest, eine seuchenhafte Erkrankung, die 1860 in der Lombardei ausbrach und ab 1880 durch Deutschland wanderte, brachte auch den Krebsen der Bibert den sicheren Tod. Vor jener Zeit galt die Bibert als Krebswasser erster Klasse. Die außergewöhnlichen Krebsvorkommen wurden damals auf den Märkten der Nachbarstädte Fürth und Nürnberg angeboten . Mit deren Verkauf sicherten sich die Fischereiberechtigten eine erhebliche Nebeneinnahme.
Schädliche Substanzen aus Industrie, Landwirtschaft und kommunalen Abwässern, der Gewässerausbau, der Vormarsch des Bisams und der Ratte, aber vor allem der hohe Aalbestand verhindern eine Wiedereinbürgerung der Rotscheren.
Auch der Bachsaibling, eine sich selbst erhaltende Fischart der oberen Forellenregion, kann nicht mehr nachgewiesen werden. Im Büro unseres Vereinsheimes hängt eingerahmt eine handschriftliche Verfügung des königlichen Bezirksamtes Fürth mit folgendem Text:
Durch hohe Entschließung der kgl. Regierung von Mittelfranken vom 24. des Mts. wurde ausgesprochen: „Auf der Vorlage vom 16. des Mts. wird eröffnet, daß die kgl. Kreiskasse von Mittelfranken unter dem heutigen angewiesen worden ist:…Zwölf Mark an den Mühlenbesitzer Johann Redenbacher von der Kernmühle für 2 von demselben am 4. und 14. März anr [dieses Jahres] im Bibertflusse gefangene Fischotter auszubezahlen, wonach das Weitere zu verfügen ist“. Dies ist dem Antragsteller Redenbacher bekannt zu geben.
Der Fang von Fischottern wurde damals zum Schutz der Forellen mit einer Prämie belohnt. Betrachtet man, welchen Stellenwert der Fischartenschutz bei unseren derzeit demokratisch gewählten Regierungen genießt, und bewerten wir die erlassenen Maßnahmen zur Reduzierung der derzeitigen Schadvögel, hier insbesondere des Kormorans, nämlich wenige oder keine, könnte man glatt zum glühendsten Royalisten werden.
Im Jahre 1966 erwarb unser Verein eine 2 km lange Bibertstrecke von der Leichendorfer Brücke bis zum Wehr der ehemaligen Mühle mitten in Zirndorf.
Flussaufwärts wurden 1,5 km bis zur Leichendorfer Mühle und flussabwärts ca. 1,0 km bis zum Zaun an der Kläranlage Zirndorf später hinzu gepachtet.
Erfolgreich wurden die nicht mehr vorhandene Aalrutte und Nase wieder eingebürgert. Hervorragend entwickelt sich der als neue Fischart besetzte Zander. Die anderen für die Bibert typischen Fischarten sind reichlich vorhanden. Sich nicht selbsterhaltende Arten, wie der Spiegel- und Schuppenkarpfen sowie der Aal werden regelmäßig ergänzt. Auf Grund der räumlichen Nähe und wegen des artenreichen und ausgewogenen Fischbestands, der auch den Fang eines kapitalen Exemplars ermöglicht, wurde die Bibert zum meistbesuchten Gewässer unseres Vereins.
Rückblickend lösten unsere damals wenigen Mitglieder, für die der Erwerb der Bibert sehr kostspielig war, die Aufgabe der Pflege der darin befindlichen Fischarten mit viel Sachverstand und Pflichtgefühl in vorbildlicher Weise. Mit Stolz kann festgestellt werden, dass das Hausgewässer der Zirndorfer Angler heute einen dem Standort entsprechenden, artenreichen, gesunden und in allen Größen vorhandenen Fischbestand aufweist. In die Zukunft blickend erkennt man schwarze dunkle Wolken, denn in letzter Zeit wurden immer häufiger Kormorane gesichtet, deren Fressverhalten bekanntlich zur Verarmung und Verödung unserer Flüsse führt. Möge unserer Schutzpatron Petrus dies verhindern und uns davor bewahren.

Franz Sabath


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Der Quellfluss der Pegnitz, die Fichtenohe, reicht bis zum Fuße des Schlossbergs der Stadt Pegnitz. Erst ab dort führt sie ihren uns bekannten Namen. Ein Teilstück des 117 Kilometer langen Flusslaufs, gelegen in den Gemarkungen Altensittenbach als obere Grenze bis zum Ende der Gemarkung Ottensoos, konnte der 1. Fischereiverein Zirndorf 1986 käuflich erwer­ben. Gleichzeitig trat unser Verein der Hegegemeinschaft Pegnitz bei.

Kurz vor der Schlossinsel in Reichenschwand teilt sich die Pegnitz. Die Flussabschnitte vom Wehrabfall bis zum Ende der Schlossinsel sowie oberhalb des Wehres bis zum Turbinenein­lauf befinden sich nicht im Vereinsbesitz. Dieser geteilte, 790 Meter lange Flussabschnitt bildet eine Enklave und ist kein selbständiges Fischereirecht, er kann daher nur von unserem Verein bewirtschaftet werden.
Unser Teilstück gehört zu den naturbelassendsten und damit schönsten Gewässern in Nord­bayern. Mit einem Gefälle von 10 Metern in diesem Abschnitt schlängelt sich unsere Pegnitz kurvenreich in ausgeprägten Mäandern, die den Fluss oft zwingen gegen die natürliche Rich­tung zu fließen, an den über 600 Meter hohen Bergen der Hersbrucker Schweiz, dem Großen Hansgörgel, dem Arzberg und dem Moritzberg, mit einer durchschnittlichen Wasserführung von 9,5 Kubikmeter pro Sekunde durch das Tal abwärts in Richtung Lauf, anschließend durch die ehemalige Reichsstadt Nürnberg, der Metropole Frankens, bis zum Zusammenfluss mit der Rednitz unterhalb der Stadt Fürth, um dann als Regnitz dem Main zuzufließen.
Vor dem zweiten Weltkrieg war die Pegnitz ein Dorado für jeden Angler, und der wohl beste Salmonidenfluss, den Bayern hatte. Angler aus der ganzen Welt kamen, um an dem von den Kelten genannten „Schlammfluss“ der Fliegenfischerei zu huldigen. Hierzu stieg einmal sogar ein Maharadscha aus Indien in einem Hotel in Rupprechtstegen als Gast ab. In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts jedoch verschmutzte unsere jetzige Pegnitz derart, dass die Angelfischerei völlig zum Erliegen kam. Die Ursache hierfür war der Abbau der Erzlagerstät­ten der Grube Leonie bei Auerbach. Die Abbautiefe betrug bis zu 185 Meter und erreichte so­mit voll das Grundwasser. Die Förderung des Erzes gelang nur, wenn das vorhandene Grund­wasser abgepumpt wurde. Mit dem Grundwasser gelangten feintönige Materialien über den Speckbach und den Flembach schließlich als braungefärbte Brühe in die Pegnitz. Schlamm setzte sich am Gewässeruntergrund ab, so dass die Fischeier in den Laichgruben bedeckt wur­den und abstarben. Die durchgeführten Besatzmaßnahmen mit Jungfischen erwiesen sich ebenfalls als erfolglos. Der feine Ton verklebte die Kiemen der Fische und beeinträchtigte damit ihre Atmung. Da auch bei den Fischnährtieren, dem Bachflohkrebs und diversen Insek­tenlarven, die Atmungsorgane verklebt waren, starben sie ab. Der Fischbestand brach total zusammen. Die Aalrutte ist seit jener Zeit gänzlich verschwunden. Die Leitung der Maxhütte, als Betreiber der Erzgrube Leonie, zeigte sich bei der Darstellung der Schäden einsichtig und ergriff erfolgreiche Maßnahmen zur Schadensbegrenzung. Ab dem Jahre 1984 verbesserten sich die Gewässergüte und Gewässerqualität deutlich. Die Grube Leonie wurde geschlossen und die Pegnitz erholte sich von den Schäden. Hochwasser schwemmten die im Flussbett abgelagerte Tonschicht wieder aus und neue Laichplätze entstanden, das Wasser wurde klar und bodensichtig, die Wasserpflanzen und mit ihnen die Nährtiere kehrten zurück. Das Öko­system der Pegnitz hatte sich erholt und den einstigen Zustand wieder erreicht.
Bach- und Regenbogenforelle, Mühlkoppe, Elritze, Bachneunauge, vereinzelt der Aal und der Hecht und als Leitfisch die Äsche bildeten wieder die Fischarten der Pegnitz. Über die Hege­gemeinschaft erhielt der Verein 1986 einmalig 10 000 einsömmerige Äschen und 5 000 Nasen kostenlos über ein Förderprogramm als Besatz zugeteilt. Vom Verein wurden zudem im glei­chen Jahr 10 000 einsömmerige Bachforellen, 285 Mühlkoppen und etwa 500 Elritzen ein­gebracht. In den folgenden Jahren wurden nur noch kleine Bachforellen besetzt. Die Äschen­population entwickelte sich zu einem sich selbsterhaltenden Bestand, nach drei Jahren betrug er 83 Kilogramm pro Hektar Wasserfläche und damit bildeten die Äschen die Hälfte des ge­samten Fischbestands. In den Folgejahren konnten mehr als 150 Kilogramm an Äschen dem Wasser entnommen werden, ohne einen Besatz der Fischart zu tätigen. Der hohe Äschenbe­stand veranlasste den damaligen Fachberater für das Fischereiwesen der Regierung von Mit­telfranken und unser Ehrenmitglied Dr. Dieter Piwernetz das bayernweit geltende Schonmaß für diesen Fisch von 35 auf 30 cm herabzusetzen, mit der Vorgabe mehr Äschen dem Gewäs­ser zu entnehmen.
Dann aber kam der „Schwarze Tod“ an unsere Pegnitz. Im kalten Winter 1995/96 tauchten große schwarze Vögel auf, welche die Fischbestände der Pegnitz im folgenden Frühjahr zusammenbrechen ließen, denn bis zu 80 Kormorane konnten täglich gezählt werden. Im Jahre 1996 wurden nur noch drei Äschen mit einem Gesamtgewicht von 1 Kilogramm ge­fangen. Der immens hohe Kormoranbestand in den Brutgebieten im Einzugsgebiet unserer Pegnitz – etwa 40 Brutpaare am Kammerweiher bei Ranna, ca. 100 Brutpaare auf dem Ge­lände des ehemaligen Gefangenenlagers am Valznerweiher sowie die große Kormorankolonie im Nürnberger Tiergarten – machte eine Wiederansiedlung der pegnitztypischen Fischarten zunichte. Jenen selbsternannten Vogelschützern, geschuldet ihrer Ignoranz und Arroganz, gepaart mit der Unwissenheit unserer Gesetzesgeber, die weiterhin den Schutz des Kormorans fordern, fehlt nicht nur der fischereiliche Sachverstand, sondern auch die Fähigkeit zu einer ganzheitlichen Betrachtung der ökologischen Zusammenhänge in den Fließgewässern. Es gibt keinen einzigen fachlichen Grund, den Kormoran und seine Brutkolonien unter Schutz zu stellen. Er war in Bayern, bevor er geschützt wurde, noch nie ein Brutvogel und damit auch keine heimische Vogelart. Daher brauchen wir keine Schutzgebiete für einen fremden Schad­vogel, sondern kormoranfreie Schutzzonen für die vom Aussterben bedrohten Fischarten, die seit Jahrhunderten unsere heimischen Fließgewässer bevölkern.
Franz Sabbath

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Die Rednitz ist für viele Überraschungen gut, fehlen ihr doch Quelle und Mündung. Sie beginnt mit dem Zusammenfluss der Fränkischen und Schwäbischen Rezat in Georgensgmünd. Von dort fließt sie rund 36 Kilometer in nördlicher Richtung unter anderem über Roth, Rednitzhembach, Schwabach, Nürnberg, Stein, Oberasbach und Zirndorf bis nach Fürth, um sich dort mit der aus Richtung Osten kommenden Pegnitz zu vereinen. Aus der Rednitz und der Pegnitz entsteht dann die „Regnitz“, die bei Bamberg in den Main mündet.
Sehr interessant sind die Fließrichtungen der beiden Quellflüsse. So fließt die Fränkische Rezat, die auf der Frankenhöhe in der Nähe des Ortes Oberdachstetten in einer Höhe von 452 Metern entspringt, nach Südosten durch Ansbach, Windsbach und Spalt, bis sie in Georgensgmünd zu­sammen mit der Schwäbischen Rezat die Rednitz bildet. Trotz dieser „danubischen“, das heißt zur Donau hin ausgerichteten Laufrichtung entwässert sie heute ins rheinische Flusssystem, weil sie vom Main her gleichsam „angezapft“ wurde. Die weniger als 10 Kilometer weiter westlich entspringende und fast parallel verlaufende Altmühl dagegen hat noch diese alte zur Donau aus­gerichtete Entwässerungsrichtung. Beide Nachbarflüsse trennt die große Europäische Haupt­wasserscheide. Die Schwäbische Rezat aber, die auf der Fränkischen Alb nur wenige Kilometer südlich von Weißenburg entspringt, fließt direkt nach Norden über Ellingen und Pleinfeld bis Georgensgmünd.
Die Rednitz ist ein klassisches Beispiel einer sogenannten Flussumkehr. Ihr Vorläuferfluss, der oft als Ur-Rednitz, Ur-Regnitz oder Ur-Main bezeichnet wird, verlief geradewegs nach Süden und mündete beim heutigen Dollnstein in die Ur-Donau. Mit der Hebung des Alpenvorlandes und nach dem Einbruch des Oberrheingrabens verringerte sich das Gefälle zur Ur-Donau hin immer mehr. Es ist für uns heute kaum vorstellbar, dass die Ur-Rednitz einst nach Süden floss, dann aber eine völlige Kehrtwendung gemacht hat. Eindrucksvoll beweisen dies im Rednitztal unter anderem die auffallend schwarzen, weißgeäderten Kieselsteine, deren geologische Heimat der Frankenwald im Norden ist. Auch die Ur-Pegnitz mündete einst viel weiter südlich in die Ur-Rednitz und schüttete gewaltige Schwemmsandgebiete auf.
Dem 1. Fischereiverein Zirndorf gelang es bereits im Jahre 1979 die ursprüngliche zwei Kilo­meter lange Pachtstrecke der Rednitz bei Rednitzhembach vom Plöckendorfer Mühlenwehr bis zur Schmiedsrinne käuflich zu erwerben. Befischt werden darf auch der 0,5 Kilometer lange Altarm, der neben der Wehranlage in die Rednitz mündet.
Wenn die staatliche Schonzeit der Bachforelle nach dem 28. Februar aufgehoben ist, wird diese Flussstrecke gerne von den Zirndorfer Anglern besucht. Denn dann kann jeder, auch wenn er die hohe Kunst des Fliegenfischens nicht beherrscht, mit künstlichen Ködern wie beispielsweise mit Blinkern oder mit Naturködern wie Tauwurm und Mais prächtige Forellen fangen. Vor allem wenn Anfang März nach den oft langen und kalten Wintertagen die ersten warmen Strahlen der Vorfrühlingssonne den Boden und das Wasser erwärmen, zieht es die Angler hinaus an die mit Forellen besetzten Gewässer Rednitz, Pegnitz, Schwarzach und Schwarze Laaber. Oft erlebt man dann, dass auch mancher hungrige Hecht die für Forellen gedachte Mahlzeit nicht verschmäht.
Da sich die Wasserqualität der Rednitz in den letzten Jahrzehnten entscheidend verbessert hat,
– sie wird heutzutage durchwegs der Güteklasse II zugeordnet, was „mäßig belastet“ bedeutet – weist sie einen äußerst abwechslungsreichen Fischbestand auf. Nach Auskunft der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Mittelfranken sind es insgesamt 32 Fischarten, die in der Rednitz anzu-treffen sind, nämlich viele der für fränkische Gewässer typischen karpfen- und brachsenartigen Weißfische, an Salmoniden die Bachforelle und die Äsche, an Raubfischen hauptsächlich der Hecht, aber auch der Wels, an Barschartigen der Zander und der Flussbarsch, dazu verschiedene Kleinfische wie beispielsweise Bitterling, Gründling und Laube. Darüber hinaus finden wir ver­mehrt „Fremdlinge“ vor, die aus dem übergeleiteten Donauwasser mittlerweile die Rednitz und den Main-Donau-Kanal sehr stark bevölkern. Das sind vor allem die aus dem asiatischen Raum beziehungsweise aus dem Schwarzmeergebiet eingewanderten Blaubandbärbling, Marmorierte Grundel und Schwarzmundgrundel. Schließlich sind auch noch der aus Nordamerika stammende Sonnenbarsch sowie der ursprünglich aus China eingeführte „Graskarpfen“ heimisch geworden.
In den warmen Sommermonaten aber zieht es besonders die Aalfischer an die Rednitz. Da es entlang unseres Flussabschnitts wenige Bäume und Sträucher, sondern viele freie Flächen gibt, die einen ungehinderten Zugang zum Ufer ermöglichen, fällt es auch dem Angelanfänger leicht, bei Dunkelheit Aale zu fangen.
Trotz der dichten Besiedelung ist das Rednitztal einer der wenigen seit dem Mittelalter unver­änderten Talräume Frankens, der geprägt ist von uferbegleitenden Gehölzen und sogenannten Auwäldern, die von Überschwemmungen und hohen Grundwasserpegeln stark beeinflusst wer­den. Im meist bis zu einem Kilometer breiten Talraum finden sich überwiegend Wiesen, die seit Jahrhunderten über ein enges Grabensystem künstlich bewässert werden. Durch diese Art der landwirtschaftlichen Nutzung haben zahlreiche seltene Vögel, Fische, Reptilien und Insekten ihre Heimat im Rednitzbecken gefunden.
Walter Liebel

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Flüsse hatten schon immer eine große Bedeutung für eine Region. Sie waren meist günstige Han­dels- und Transportwege und an geeigneten Furten gründeten sich erste Orte. Das Rednitztal war seit Jahrhunderten dicht besiedelt, denn der wirtschaftliche Drang zum Bauen am Wasser war stets sehr stark, war man doch früher auf die Wasserkraft als einzige Energiequelle angewiesen und auch am Schiffsverkehr interessiert. Heute ist die Bedeutung der Rednitz für die Schifffahrt längst vorbei, ebenso die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Wasserkraft. Endlich erfolgt ein erstes Umdenken im Umgang mit Flussläufen. Erstmals sollen Flüsse nicht mehr ausschließlich „gezähmt“ werden, sondern ihnen werden auch Teile ihres Talraums wieder zurückgegeben. So ist es höchst erfreulich und begrüßenswert, dass das Tal der Rednitz im Ballungsraum Nürnberg-Fürth als besonders schützenswert gilt.
Bereits im Jahre 2004 wurde das Rednitztal nördlich der Autobahn A6 auf Höhe von Schwabach bis nach Stein bzw. Oberasbach als Naturschutzgebiet innerhalb der Europäischen Union gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen, mit dem Zweck, einen länderübergreifenden Schutz gefährdeter wildlebender Pflanzen- und Tierarten sowie ihrer natürlichen Lebensräume zu gewährleisten.
Mitten in diesem Naturschutzgebiet liegt der Großteil der Rednitzstrecke, die der 1. Fischerei­verein Zirndorf neben der Flussstrecke in Rednitzhembach befischen kann. Laut Erlaubniskarte beginnt das unter dem Namen „Rednitz Stein“ teils in Pacht, teils in Eigentum bewirtschaftete Gewässer bereits am Neuwerk, einer zerfallenen Wehranlage unterhalb von Gerasmühle, und reicht auf einer Länge von 4,8 Kilometer bis zur Neumühle, einer ebenfalls verfallenen Wehr­anlage am Hainberg. Im Beliebtheitsgrad der Zirndorfer Angler steht dieses Gewässer ganz weit oben, denn es wird nach der Bibert und dem Ulrichsee am häufigsten besucht.
Sehr gut zu befischen ist unsere Rednitz vom Neuwerk bis zur Brücke am Faber-Castell’schen „Bleistiftschloss“, einem malerischen Bauwerk im Stil der italienischen Frührenaissance in der Ortsmitte von Stein. An diesem Flussabschnitt verhindern, wie an vielen Stellen der Rednitz, weit ausladende Uferbäume ein zu starkes Erwärmen des relativ sauberen Wassers, das wegen seiner guten Qualität einen Besatz mit Forellen erlaubt.
Dagegen lässt der Flusslauf vom Steiner Wehr an der Bleimühle bis zum Wehr an der Eisen­bahnbrücke das Angeln nur an wenigen Plätzen zu, da viele Wohnhäuser den Zugang zum Ufer verwehren. Erst in dem langsam und ruhig dahinfließenden Wasser am Großkraftwerk Franken I, das für die Stromversorgung Nürnbergs nur noch im sogenannten Spitzenlastbereich, d. h. wenn die Nachfrage nach Strom kurzfristig ansteigt, zum Einsatz kommt, ist es wieder möglich, den Karpfen und Forellen nachzujagen. Das Fischen am Kraftwerk, dessen Gelände natürlich nicht betreten werden darf, war schon immer attraktiv, besonders zur kalten Jahreszeit. Denn für die mit Erdgas oder leichtem Heizöl betriebenen Kraftwerksblöcke wird Rednitzwasser zur Kühlung verwendet, das dann bis auf fast 20 Grad erwärmt in den Fluss zurückgeleitet wird. So konnte mancher kräftige Flusskarpfen, der zur Adventszeit im Kühlwasserkanal gefangen wurde, am Heiligen Abend als traditionelles Gericht paniert oder blau serviert werden. Unter diesem Aspekt ist es schade, dass der Eigentümer und Betreiber, die E.ON Kraftwerke GmbH, Frankens ältestes Stromkraftwerk stilllegen will.
Ziemlich rasch fließt die Rednitz nun an der Ostseite des „Hainbergs“ vorbei, dem bedeutendsten Naturschutzgebiet inmitten des Ballungsraumes Nürnberg-Fürth. Das zur Sandachse Franken ge­hörende Naturschutzgebiet ist die größte Sandmagerrasenfläche Nordbayerns. Sie bietet den un­terschiedlichsten Tieren und Pflanzen Lebensraum, der vielerorts durch die intensivierte Nutzung des Menschen zerstört wurde. Auf einer Fläche von 213 Hektar finden Sandspezialisten, wie bei­spielsweise die Ödlandschrecke oder die Heidelerche sowie die Sandgrasnelke, das rare Silber­gras oder das Bergsandglöckchen eines ihrer letzten Rückzugsgebiete. Eine absolute Pflanzen­kuriosität stellt der „Österreichische Beifuss“ dar, dessen Vorkommen auf kroatische Söldner zu­rückgehen soll, die ihn im Dreißigjährigen Krieg als Weingewürz ansäten, denn der Hainberg war 1632 Teil des Wallenstein`schen Lagers. Zum Glück blieb der Hainberg von den Entwick­lungen moderner Landwirtschaft, von geplanter Bebauung, angefangen vom Neubau eines Su­permarktes bis zur Anlage eines Golfplatzes, sowie ab 1995 vom militärischen Übungsbetrieb verschont. Der Hainberg bildet heute eines der beliebtesten Naherholungsgebiete für viele Bür­ger unserer Region.
Für die Mitglieder des Zirndorfer Fischereivereins ist es schon etwas Besonderes, an einem Fluss angeln zu dürfen, der durch ein so sensibles Naturschutzgebiet führt. An unserer Rednitz entlang des Hainbergs zeigt sich das Wasser äußerst abwechslungsreich: So wechseln sich tiefe Gumpen mit flachen Strecken ab, harter sandiger Boden findet sich neben kiesgründigen Abschnitten, Ge­genströmungen und Wirbel lassen das Wasser kreisen, Ausbuchtungen im Uferbereich bringen es oft zum Stillstand, während es in der Flussmitte bisweilen gewaltig strömt. Das ganze Jahr über wird gerade der Flussabschnitt am Hainberg besonders gerne besucht, denn dort warten un­terschiedlichste Fische. Die große Artenvielfalt macht das Angeln zum Erlebnis, die Fischpalette bietet Salmoniden, Barschartige, Raub-, Weiß- und Kleinfische fast aller heimischen Fischarten bis hin zu den „Fremdlingen“, die bereits in der Rednitzstrecke bei Rednitzhembach vorkommen. Zu diesen Exoten gesellen sich noch die Süßwassergarnele und der nordamerikanische Kamber­krebs, der leider die Krebspest verbreitet, selbst dagegen immun ist, und so unseren heimischen Edelkrebs verdrängt.
Auch wenn nur sehr wenige Parkmöglichkeiten an unserer gesamten Rednitzstrecke vom Neu­werk bis zur Neumühle zur Verfügung stehen, macht es einem „echten“ Zirndorfer Petrijünger nichts aus, einen etwas längeren Fußmarsch zum Rednitzufer auf sich zu nehmen, schließlich kann er sich mit sehr guten, häufig auch kapitalen Fängen belohnen.
*(Walter Liebel)

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Etwa um das Jahr 1 000 entstanden im Tal der Rednitz erste Ansiedlungen an einer Furt, die urkundlich am 1. November 1007 von Kaiser Heinrich II. sogleich dem Domkapitel Bamberg geschenkt wurden. In Sichtweite dieser Furt fließt ein rechter Nebenfluss namens Pegnitz ein und bildet nun gemeinsam mit der Rednitz die Regnitz. Ob nun die Namen dieser drei Flüsse indogermanischen, keltischen oder westslawischen Ursprungs sind, sei dahingestellt, in Nürn­berg, Fürth und Erlangen heißen sie „Bengerds“, „Reddnids“ und „Rengerds“.
Vom Zusammenfluss aus fließt die Regnitz nun nach Norden, um nach etwa 59 Kilometern links­seitig bei Bamberg in den Main zu münden. Auf dem Weg dahin ist die Regnitz zwischen Hausen und Neusses auf einer Strecke von 10 Kilometern Bestandteil des Main-Donau-Kanals, ebenso ab der Schleuse Bamberg bis zur Einmündung in den Main. Diese insgesamt 16 Kilometer langen Abschnitte gelten als Bundeswasserstraße. Auf ihrem Weg bis zur Mündung erhält die Regnitz Verstärkung durch 23 Zuflüsse, wobei in unsere Gewässerstrecke nur der Farrnbach einfließt.
Für die Bewässerung der sandigen Böden des Urstromtales war die Regnitz etwa ab dem Jahr 1250 sehr bedeutsam. Im Jahre 1805 waren zwischen Fürth und Forchheim noch 190 hölzerne Schöpfräder in Betrieb, so viele wie an keinem anderen Fluss in Mitteleuropa. In der Konstruk­tion unverändert befinden sich noch heute einige dieser Schöpfräder in Betrieb, z. B. bei Stadeln, Erlangen oder Möhrendorf. Heutzutage wird die Bewässerung der Flussauen durch Pumpanlagen übernommen, auch das nahegelegene Knoblauchsland bewässert die Felder seit 2003 mit dem Wasser der Regnitz.
Die Palette der Fischarten in der Regnitz, festgehalten durch Fangergebnisse, Elektrobefischun­gen und nicht zuletzt durch Tauchgänge unseres Naturforschers Gunnar Förg, ist derart vielfältig, dass nicht nur wir Angler unsere Freude daran haben. Barben, Aitel, Nasen, Karpfen, Brachsen, Rotaugen und Rotfedern, Gründlinge, Fluss- und Kaulbarsche, Bachforellen, Mühlkoppen, Aale, Hechte, Zander, vereinzelt auch Bachneunaugen und Edelkrebse erbringen den Nachweis einer gesunden Gewässerbiologie. Sehr selten, wenn auch nur mit großem Glück, ist der Fang eines Bachsaiblings oder einer Äsche möglich, wobei es sich aber wahrscheinlich um Zuwanderer aus Pegnitz oder Zenn handelt.
16 verschiedene Baumarten, 7 Arten von Sträuchern und 31 Sorten Wildpflanzen säumen die Ufer der Regnitz, die in unserem Abschnitt an manchen Stellen eine Tiefe von bis zu fünf Metern erreicht. Eisvögel und Wasseramseln kann man überall am Wasser beobachten. Reiher, Störche, viele Entenarten, Blesshühner und Greifvögel bewohnen Ufer und Flussauen und decken dort ihren täglichen Nahrungsbedarf an Fröschen, Insekten und Kleinnagern. Der Biber, in Pegnitz und Rednitz recht zahlreich vertreten, liebt die Regnitz scheinbar nicht, was möglicherweise an der recht hohen Strömungsgeschwindigkeit liegt. Natürlich hat die Regnitz auch ihre Kormorane, ein fischereiliches Problem, dass durch bundesweit ver(w)irrte und militante Vogelschützer ver­kannt und vergrößert wird.
Die Gesamtlänge unserer Regnitz beträgt ca. 4 Kilometer. Sie beginnt nach der Kläranlage Fürth und endet ca. 200 Meter nach dem Pumpenhäuschen bei der Stadelner Schule. Weit vorausschau­end pachtete und kaufte die Verwaltung des 1. Fischereivereins Zirndorf schon ab 1965 erste Ab­schnitte der Regnitz. Vorausschauend deswegen, weil an ein „normales Angeln“ oder an übliche Besatzmaßnahmen damals überhaupt nicht zu denken war. Erst durch den Bau modernster Klär­werke in Nürnberg und Fürth – und ich sage dies mit großer Freude und Dankbarkeit – wurde der Fluss nach Jahrzehnten wieder ein hervorragendes Gewässer. Durch verschärfte Auflagen bei der landwirtschaftlichen Düngung und mittels neuer Techniken bei der Klärung der Abwässer sank allein der Phosphatgehalt in den Jahren von 1980 bis 2005 von1,5 Milligramm/Liter auf 0,2 Mil­ligramm/Liter und der Anteil der “artfremden” Feststoffe ging bis heute auf nahezu Null zurück.
Leider, oder aber auch Gott sei Dank, je nach Art der Betrachtungsweise, änderte sich seit dem Jahr 1994 der Charakter des Flusses wesentlich; denn die Überleitung von Donauwasser über die fränkische Seenplatte und den Europakanal in die Rednitz führte dazu, dass die Regnitz nun ein Vielfaches mehr an Wasser transportiert als früher. Betrug die Wassermenge ursprünglich 12 Ku­bikmeter pro Sekunde, so muss die Regnitz heute bis zu 27 Kubikmeter/ Sekunde zum Main hin bewegen. Verschwunden sind die tiefen Rinnen und Gräben unter Wasser. Gegenströmungen und Wirbel sind kaum mehr zu finden. Zahlreiche Stellen mit ruhigem Wasser, als Standorte dicker Karpfen, sind verschwunden. Flachgeschliffen an Grund und Ufer fließt der Fluss nun kanalähn­lich dahin und ein ehemaliges Paradies für Spinn- und Fliegenfischer ging im Zuge der Wasser­wirtschaft verloren. Aber, dafür freuen sich nun die “seßhaften” Angler, Grundblei und Pose sind jetzt angesagt und bieten tolle Erfolge.
An den Standplätzen der früheren Schöpfräder sind oft noch Reste der Pfosten zu sehen, welche die Strömung zu den Wasserrädern lenkte. Dort, an den Seiten des größten Strömungsdrucks, hal­ten sich noch heute die dickeren Bachforellen und Döbel auf, die auf Beute warten. Auch die we­nigen ruhigeren Stellen zwischen Wasserrad und Panzerbrücke bieten immer noch den Karpfen eine Verschnaufpause und dem Angler die Chance, einen von ihnen zu überlisten. Hechte und Zander muss man suchen, oft sehr lange, denn unsere Regnitz ist eine überaus launische Diva. Manchmal gehen zwei Wochen ins Land, ohne dass man einen einzigen Fisch gesehen hat, dann fängt man plötzlich innerhalb einer Stunde mehrere Fische am gleichen Platz.
Durch die Breite des Urstromtals und die an den meisten Stellen große Entfernung der Häuser und Straßen hat man am Ufer oft den Eindruck, weit weg von der Zivilisation allein zu sein, und dies in unmittelbarer Stadtnähe. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil unserer Regnitz. Wenn nämlich die Sonne am “Monte Scherbelino“ (mons jungensis solaris, 348 m ü. d. M.) ver­sinkt und man sich ins Auto setzt, dann ist man in wenigen Minuten zu Hause, in Zeiten gold­preisähnlicher Kraftstoffe ein schlagkräftiges Argument.
Bernhard Debast

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Die Schwarzach ist ein rechter Nebenfluss der Rednitz zwischen Neumarkt und Nürnberg und liegt im Grenzbereich der Flusssysteme von Donau und Rhein. Sie entspringt in einer Höhe von 425 m über dem Meer und mündet bei 312 m Höhe in die Rednitz. Die Schwarzach geht aus den Bächen “Irlgraben” und “Altweihergraben” hervor, unterquert den Ludwigskanal, eine Eisen­bahnbrücke und die B 8 bei Ochenbruck, durchfließt die Schwarzachklamm, um dann noch ein­mal unter dem Ludwigskanal durchzufließen. Kurz vor ihrer Mündung unterquert sie auch den Main-Donau-Kanal und wird an dieser Stelle zur Überleitung von Donauwasser in den Main genutzt. Nach 53 Kilometern ihres Laufes mündet sie dann bei Schwabach in die Rednitz.
Das Wasser im Urstromtal der Schwarzach floss früher zur Donau, änderte sich aber wegen des stärkeren Gefälles zum Rhein hin, da dieser tiefer liegt als das Tal der Donau. Dazu musste die Schwarzach das süddeutsche Schichtstufenland durchqueren und schuf dabei spektakuläre Durch­brüche bei Altdorf, Schwarzenbruck und Feucht.
Das Tal der Schwarzach grenzt im Osten an die Fränkische Alb, durchquert im Süden und im Norden ausgedehnte Waldgebiete und öffnet sich nach Westen hin zum Tal der Rednitz. Erste Besiedlungen durch bajuwarische Einwanderer sind ab dem Jahr 650 belegt, die jedoch um das Jahr 725 von den Franken verdrängt wurden. Jahrhunderte später bildete die Schwarzach die Grenze zwischen der Freien Reichsstadt Nürnberg im Norden, der Markgrafschaft Ansbach im Süden und der Oberpfalz im Osten. Durch wichtige Handelsstraßen zwischen den Städten Nürn­berg, Regensburg und Augsburg, die im Tal der Schwarzach verliefen, erfolgte in der Region ein wirtschaftlicher Aufschwung. Zwischen den Jahren 1160 und 1499 wurden zahlreiche Mühlen am Flusslauf errichtet. Eratsmühle, Klostermühle, Prethalmühle, Hammermühle, Forresmühle, Neumühle, Papiermühle und das Hammerwerk Kugelhammer sorgten so für Arbeitsplätze und Handelswaren, für Lohn und Brot. Die Burg Thann, das Petzsche Schloss, Schloss Grünsberg, Burg Wolfstein, Schloss Kugelhammer und das Kloster Gnadenberg wurden errichtet und viele wohlhabende Nürnberger Familien erbauten Herrenhäuser im Tal der Schwarzach, irgendwohin mussten Landwirte, Müller und Tagelöhner ihre Pachten und Abgaben ja schließlich bezahlen. Durch den Bau des Ludwigskanals zwischen 1830 und 1846, durch die Errichtung der Eisen­bahnstrecke Nürnberg-Regensburg im Jahre 1871 und durch die beginnende Industrialisierung erlebte das Tal einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung.
Auf ihrem Weg zur Mündung erhält die Schwarzach Verstärkung, denn Maierbach, Kettenbach, Ezelsdorfer Saugraben und Ferriedener Bach fließen von links ein, Pilsach, Sindlbach, Rohren­stadter Bach, Traunfelder Bach, Raschbach und Gauchsbach kommen von rechts und erhöhen so die zu transportierende Wassermenge. Doch auch mit dieser 10-fachen Injektion bewegt der Fluss im Mittelwert nur etwa 1 Kubikmeter Wasser pro Sekunde; 1993 jedoch, bei maximalem Hoch­wasser, brachte die Schwarzach es auf erstaunliche 100 Kubikmeter pro Sekunde.
Für Naturliebhaber und Wanderfreunde hat das Schwarzachtal einen ganz besonderen Reiz. Die Schwarzachklamm, die Gustav Rhätschluchten, die Teufelsschlucht, Teufelskirche und Wolfs­schlucht weisen dieses Tal in unserer Nachbarschaft als besonders erlebenswert aus. Ebenso der außerordentliche Strukturreichtum von Fauna und Flora, der diesen ganz eigenen Lebensraum ausfüllt. Ganz speziell auch der Biergarten am Bruckkanal gestattet hochinteressante Einblicke in die Spezies ideologisch fundierter Radfahrer.
Die Länge unserer Eigentumsstrecke beträgt 1,5 Kilometer, von der Mühle in Neuses bis zum Igelseewehr. Dieser Flussabschnitt wird vom 1. Fischereiverein Zirndorf vorwiegend als Salmo­nidengewässer gehegt und auch besetzt, das heißt, es wird auf den Bestand aller Generationen von forellenartigen Fischen geachtet. Hauptfische sind deshalb vor allem Bachforelle und Äsche. Die Schwarzach beherbergt natürlich auch Karpfen, Rotaugen und Rotfedern, Brachsen, Hasel, Gründlinge, Hechte und Aale, die durch Zuflüsse oder als Naturbesatz wahrscheinlich schon im­mer vorhanden waren. Neu sind Einwanderer aus dem Überleiter. So kann es ohne Weiteres vor-kommen, dass man einen Unterwassergraben, bevölkert mit Barschen bis zu eineinhalb Pfund, entdeckt oder plötzlich eine Regenbogenforelle von sechs Pfund aus dem Main-Donau-Kanal am Spinner hat. Sicherlich werden auch Körbchenmuschel und Marmorgrundel ihren Lebensraum in der Schwarzach finden. Aber solche Veränderungen sind nun mal Teil der Evolution und müssen deswegen auch akzeptiert werden.
Norbert Himmer

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Naturbelassene Flüsse sind äußerst rar. In der Vergangenheit sind sie in den meisten Fällen ein Opfer der Flurbereinigungen geworden. Nur in schwer zugänglichen Schluchten und Tälern, in Natur- und Landschaftsschutzgebieten findet man ab und zu noch ein ungestörtes Gewässer. Die Schwarze Laaber, von der sich ein Teilstück im Eigentum unseres Vereins befindet, ist ein derartiger Fluss. Die Schwarze Laaber wurde durch eine Bezirksfischereiverordnung des Regierungsbezirks Oberpfalz zu einem Salmonidengewässer erklärt, um die besondere fischereiliche Bedeutung dieses Flusses zu betonen und Richtlinien für die Hege und Pflege des Fischbestandes zu er­lassen. Für die „nichtgewässertypischen“ Fischarten wurden die Schonzeiten und Schonmaße aufgehoben, ein Besatz mit ihnen ist strengstens verboten und jeder derartige Fisch muss dem Gewässer entnommen werden.
Der südöstliche Ausläufer der Fränkischen Alb zwischen Naab und Altmühl ist der Laaber­jura. Hier befindet sich unser Eigentumsgewässer mit einer Länge von 1,8 km zwischen der Gleislmühle und der Brücke vor dem Schallerwöhr. Das romantische Laabertal ist ein enger Einschnitt, den das Wasser in den Felsen gesägt hat. Von hier strebt der Fluss in unzähligen Schleifen und Bögen mäandrierend der Donau zu. Schnellfließende Abschnitte in den ver­krauteten Flachzonen, dem Aufwuchsgebiet der Brut, werden von ruhigen Gewässerzügen mit teilweise über 4 Meter tiefen Gumpen abgelöst. Diese Kolke sind der Standplatz der größeren Forellen. Nahe an den Abhängen, häufig den nackten Jurafels sehend, sind die Ufer mit gro­ßen und zahlreichen Erlenbäumen bewachsen. Die Erlen sind nicht nur für die Uferbefesti­gung wichtig, auch aus fischereilicher Sicht sind sie von Vorteil. Sie bieten durch ihr Wurzel­werk den Fischen reichlich Unterstände, der Brut Schutz, vielen Fischarten geeignete Lebens­räume und helfen durch Anflugnahrung die Fischnährtiere zu vermehren. Laubgehölze kühlen durch ihre Beschattung das Wasser im Sommer und erhöhen damit den Sauerstoffgehalt des Gewässers. Die Fränkische Alb ist von wasserdurchlässigen Tonschichten unterlagert. Des­halb wird die Schwarze Laaber durch kräftige Quellen im Flussbett von ca. 2,5 Kubikmeter und 8 Grad kaltem, reinem, gesundem und sauerstoffreichem Wasser pro Sekunde gespeist. Der Fluss erwärmt sich somit nicht über 16 Grad Celsius.
Die Hauptfischarten sind daher Bachforelle, Äsche und Mühlkoppe. Vereinzelte Regenbogen­forellen, Elritzen, Hechte, Aale und Weißfische vervollständigen das Artenspektrum. Durch Elektrobefischungen werden sporadisch dem Gewässer Hechte und Aale entnommen. Die ge­setzliche Hegepflicht aus dem Jahre 1986 verlangt vom Gewässerbewirtschafter die Lebens­räume aller zu einem Gewässer gehörenden Fischarten zu sichern, auch jener Arten, wie zum Beispiel der Mühlkoppe und Elritze, die keine angelfischereiliche Bedeutung haben. Erlaub­nisfrei ist das Einbringen von Jungfischen der Gattungen Bachforelle, Äsche und Mühlkoppe. Für den Besatz anderer Fischarten ist über den Fachberater eine Erlaubnis der Kreisverwal­tungsbehörde erforderlich. Besatzfische müssen regionaler Herkunft sein, gefordert wird ein kurzer und schonender Transport zum Gewässer sowie ein gesundes Erscheinungsbild.
Seit der Gründung des Vereins waren die Verantwortlichen stets bestrebt Eigentumsgewässer zu schaffen, um den Verein für die Zukunft so zu gestalten, dass jedes Mitglied seine spezielle Art der Fischerei ausüben kann. Nachdem man sich in unserem Verein nicht für die Ausgabe des Einzelerlaubnisscheins, sondern für den Sammelerlaubnisschein entschieden hatte, wurde die Befischung in der Schwarzen Laaber nur mit Fliege und Schonhaken ohne weitere Hilfs­mittel erlaubt. Diese Entscheidung ist aber nicht bei allen Mitgliedern beliebt und wird daher zwangsläufig kontrovers diskutiert. Ohne diese Maßnahme jedoch wäre dieser kurze Flussab­schnitt bei einem Befischungsdruck, der durch die Ausgabe des Sammelerlaubnisscheins ent­steht, in zwei Wochen leer gefischt. Eine schonende Befischung mit geringer Entnahme von Beutefischen ist die Voraussetzung für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts. Dadurch kann eine relative Dichte eines artenreichen Fischbestandes entstehen, der auch das Heran­wachsen kapitaler Fische ermöglicht.
Vom Frühjahr an, wenn die ersten, kleinen Eintagsfliegen schlüpfen, beginnt die Zeit der Trockenfliegenfischerei, die beim Hochzeitsflug der großen Maifliegen ihren Höhepunkt er­reicht. Von Mitte August an ist das Flattern großer Sedges bis in den Herbst hinein zu beob­achten. Danach werden die Insekten, die der Trockenfliegenfischer täuschend echt nachahmt, immer kleiner und die Vorfachspitzen bei der Fischerei immer feiner. Die Nymphenfischerei jedoch ist das ganze Jahr über sehr erfolgreich.
In den vergangenen Jahren wurde der Fischbestand der Laaber stark geschädigt. Fehlerhafte Baumaßnahmen am Schallerwöhr vernichteten den gesamten Fischbestand, so dass im Folge­jahr die Fischerei gänzlich verboten wurde. Den Aufbau einer vernünftigen Alterspyramide geeigneter Fischarten verhindern allein die immer wiederkehrenden Schäden, die durch den Fraßdruck des Kormorans verursacht werden. Vor allem die Schäden, die den Äschen zuge­fügt wurden, waren nicht zu beheben. Da diese Fische maximal als zweisömmerige Besatz­fische mit einer Größe von 22 bis 25 cm eingebracht wurden, verschwanden sie, bevor sie die Laichgröße erreichten, in den Mägen der Kormorane. Daher führten alle Besatzversuche, es waren mehrere Tausend Jungäschen in den letzten 18 Jahren, nicht zum erhofften Erfolg. Die in den letzten Jahren getroffenen Vereinbarungen mit allen ortsansässigen Jagdausübungs­berechtigten, die tatkräftig mithelfen die Kormoranbestände zu reduzieren, macht uns zuver­sichtlich, diesen Fisch vor dem endgültigen Aussterben in unserer Laaber zu bewahren. Die Bachforellen müssen wir im Frühjahr in Größen einsetzen, die erwarten lassen, dass sie bei dem über das ganze Jahr hinweg vorhandenen, hohen Nahrungsaufkommen bis zum Winter als Futter für die Kormorane zu groß werden. Mittlerweile wurde der Besatz mit Äschen ein­gestellt. Durch die Fischereiabgabe bezuschusste Besatzfische, für den Verein somit kosten­los, waren nicht mehr erhältlich. Ein teurer, aber im Endeffekt wirkungsloser Besatz, der nur über einen Sommer hinweg prächtig gedeiht, bevor die Fische zum Vogelfutter werden, ist den Mitgliedern finanziell nicht zuzumuten.
Hoffentlich gelingt es uns in naher Zukunft, einen Stamm sich selbsterhaltendender Äschen aufzubauen, um dieser Fischart damit eine Wiederauferstehung zu ermöglichen.
Franz Sabath

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Seit 39 Jahren ist der heutige Ulrichsee im Besitz des 1. Fischereivereins Zirndorf. In diesen fast vier Jahrzehnten wurde die einst öde und kahle Kiesgrube, deren Wasserfläche ca. 20 ha beträgt, sowie das rund 4 ha große dazugehörende Umland durch den Fleiß und den Sach­verstand der Vereinsmitglieder zu einem bezaubernden Naturareal umgestaltet, in dem zahl­reiche Tier- und Pflanzenarten einen neuen Lebensraum erhielten.
Das vereinseigene Umland des Baggersees fügte sich nach der Neugestaltung mit seinem Pflanzenbestand in die für die Donauebene typische Landschaft voll ein. Viele Vogelarten nutzen mittlerweile dieses Areal zur Erbrütung ihres Nachwuchses. Das Anbringen vieler Nistkästen erhöhte zudem deren Anzahl merklich. Bei einem Spaziergang auf dem Wander­weg rund um den See erfreut das Auge die Pracht der zahlreichen, seltenen Pflanzen und Blumenarten.
Die häufigsten Fischarten im Ulrichsee sind Karpfen, Schleie, Wels , Zander, Barsch, Aal und Hecht. Weißfische, die im Rahmen der fischereilichen Bewirtschaftung als Raubfischfutter eingebracht werden, ergänzen die reiche Fischpalette. Aufgrund der zunehmenden Eutrophie­rung ist der See für Salmoniden, die besonders sauerstoffbedürftig sind, weniger gut geeignet. Somit hat sich der Ulrichsee zu einem typischen „Cyprinidensee“ entwickelt.
Er weist einen seinen Gegebenheiten entsprechenden gesunden und artenreichen Fischbestand auf. Überdurchschnittlich ist die große Anzahl der vorhandenen kapitalen Karpfen, Hechte und Welse. Auch Zander mit knapp 10 Kilogramm wurden bereits mehrfach gefangen. Als Exoten kann man die wenigen Exemplare von Graskarpfen bezeichnen, da sich diese Fische im Ulrichsee nicht fortpflanzen. Jeder einzelne Grasfisch, auch Weißer Amur genannt, kann bei einer Länge von über einem Meter ein Gewicht von mehr als 15 kg erreichen. Zahlreiche Arten von Kleinkrebsen, Kleinmuscheln, Zuckmückenlarven, Eintagsfliegen, Köcherfliegen sowie Vertreter weiterer Gruppen von weniger bekannten Wasserinsekten bilden zusammen jene Vielfalt der Fischnahrung, mit der unser Ulrichsee so reich gesegnet ist.
Mit den vorhandenen Freizeiteinrichtungen, dem Grillhaus, einem Grundwasserbrunnen und dem Badestrand, verbunden mit einem Campingplatz, der von unserem Vereinsmitglied Fritz Gärtner liebevoll gepflegt und gehegt wird, sind beste Voraussetzungen vorhanden, einen Camping- und Angelurlaub mit der ganzen Familie mit Freude zu genießen. Ob beim Fischen in der sommerlichen Abendsonne, den Blick auf die Angelposen gerichtet, die auf dem glat­ten, wellenlosen und blauschimmernden See deutlich zu erkennen sind, mit Sehnsucht den Anbiss eines „Kapitalen“ erwartend, oder bei einem Umtrunk und munterem Plausch mit Gleichgesinnten am Lagerfeuer, die Zeit vergeht dabei immer viel zu schnell.
Wer erkannt hat – und dies haben viele Zirndorfer Angler – welch ein Juwel der Ulrichsee innerhalb der Vereinsgewässer darstellt, wird immer wieder in jenes Naturparadies zurück­kommen, das unsere Mitglieder mit viel Mühe und großen Opfern gestaltet haben. Das war eine Leistung, die uns mit Stolz erfüllt und aus der sich das Recht ableiten lässt, eine derartige Naturidylle auch genießen zu dürfen.
Franz Sabath

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Bereits seit 1968 befischen die Mitglieder unseres Vereins ein Teilstück der Wörnitz und zwar zwischen den Wehren von Weitlingen und Ruffenhofen als Pachtgewässer. 1979, also elf Jahre später, gelang dann der Erwerb eines 50 %-igen Anteils eines 2,4 km langen Koppel­fischereirechts am Fuße des Hesselbergs bei Gerolfingen und zusätzlich wurden weitere 2 km flussaufwärts bis zum Wehr in Aufkirchen, als Obergrenze, dazugepachtet.
Im Frühjahr 1997 wurden die gepachtete Wörnitzstrecke zwischen Weiltingen und Ruffen­hofen sowie weitere 3 km flussaufwärts bis zum Wehrabfall der Neumühle schließlich in den Besitz des Vereins überführt. Die „Altlach“, ein mit der Wörnitz verbundenes Altwasser nörd­lich von Weiltingen, konnte im Herbst 2012 noch dazugekauft werden. Somit befischt unser Verein inklusive der Altwasser 14,6 km Wörnitz.
Bis vor 90 Jahren wurde in diesem Flussabschnitt noch hauptberuflich Flussfischerei mit Netzen und Reusen betrieben. Der Fluss war reich an Fischen und Krebsen. Die häufigen Windungen und ruhige Zonen schufen dafür günstige Bedingungen und durch den Ertrag konnte man sich und die Familie ernähren. Krebse gibt es schon seit ca. 70 Jahren nicht mehr in der Wörnitz. Sie sind einer Seuche zum Opfer gefallen, die in ganz Europa den Krebsbe­stand auslöschte.
Die Wörnitz gehört zur Cyprinidenregion. Das Gewässer, vermehrt um das von zahlreichen Zu- und Nebenflüssen zugeführte Wasser, fließt über zahlreiche Stauanlagen in einem weit­gehend unbegradigten und naturnah belassenen Flussbett nur noch träge bis zur Mündung in die Donau dahin. „Der Fluss tritt ins Alter“, so wäre wohl am besten der Charakter dieses Flussabschnitts umschrieben. Wie könnte es auch anders sein, wenn sich so hochrückige Fische wie Karpfen, Brachse, Güster und Karausche wohlfühlen, würden sie doch bei einem rascher dahinfließenden Fluss unweigerlich abgetrieben werden. Hier finden wir jene Fisch­arten, die trübes und langsam fließendes Wasser bevorzugen, dessen Sauerstoffgehalt während der warmen Jahreszeit beachtlich absinken kann und das zudem sehr starken Schwankungen zwischen Tag und Nacht unterliegt. Des Weiteren bevölkern Hecht, Barsch, Aal, Zander, Rapfen, Schleie, zahlreiche kleine Weißfischarten und der größte Süßwasserfisch, der Wels, auch Waller genannt, die Wörnitz.
Die Mehrzahl der Fischarten der Wörnitz zieht zum Laichen in die krautreichen, ruhigen Uferbereiche oder wie der Hecht auf die zu Zeiten des Hochwassers überfluteten Wiesen. Die Brut ernährt sich hauptsächlich von tierischem und pflanzlichem Plankton, von Hüpferlingen, Wasserflöhen und Schwebstoffen, die sie in den nährstoffreichen Altwassern und den Pflan­zenwäldern entlang des Ufers reichlich findet. Schaden kann der Fischerei dadurch entstehen, dass durch das ständige Anstauen und Absenken des Wasserspiegels Fischlaichplätze und Flachwasserzonen für kürzere oder längere Zeiträume austrocknen. Bei längerer Absenkung wirken die zurückgebliebenen Restpfützen oftmals als tödliche Fischfallen. Sie unterbinden den Rückzug der Jungfische ins Hauptgewässer und bedeuten ihren sicheren Tod.
Beim Pflanzenbestand der Wörnitz sind am auffälligsten die großen Blätter der prächtigen Gelben Teichrose und an manchen Stellen auch der Bestand des Froschbisses. Die Wasser­pest, das Krause Laichkraut und geringe Mengen des Spiegelnden Laichkrauts sind die haupt­sächlichsten Unterwasserpflanzen. Am Ufer begegnen wir noch der Großen Brennnessel, dem Lebensraum vieler Schmetterlingsarten. Mitunter verhindern langgezogene Schilfrohrbestän­de den Zugang zum Wasser. Birken, Weiden, Pappeln, Saalweiden und die Schwarzerle bil­den den Hauptbestand der Bäume am Wörnitzufer.
Wer sich ruhig am Wasser verhält, wird auch meist einige der Wasservögel zu Gesicht be­kommen. Vor allem wird er die häufig vorkommende Stockente sehen, wenn sie mit Kopf und Hals unter Wasser gründelnd nur das Hinterteil herausstreckt. Das Blesshuhn mit seiner weißen Stirn taucht vollständig unter, bleibt meist aber nur für kurze Zeit unter Wasser. Ver­einzelt kann man auch den Graureiher beim Fischen beobachten. Der Eisvogel mit seiner blaugrün schillernden Ober- und seiner rostbraunen Unterseite ist der Edelstein unter den Wasservögeln an der Wörnitz. Die aus Nordamerika stammende Bisamratte lebt überwiegend vegetarisch, verachtet aber besonders im Winter auch Fische nicht. Der Biber, der mit seiner Wühltätigkeit Uferböschungen unterhöhlt, ist ein nicht so gern gesehener Gast an unseren Ge­wässern. Der bussardgroße Rote Milan, meistens als Gabelweihe bezeichnet, zieht zusammen mit den Drachenfliegern seine Kreise am Himmel über dem Hesselberg. Auf den nassen und feuchten Wiesen sucht der Storch nach Nahrung. Die schönsten und fluggewandtesten Insek­ten im Bereich der Seerosen und Schilfgürtel der Wörnitz sind die Libellen. Ruhig sitzen sie bei ihrem Ansitz auf einem Schilfstengel oder sausen im pfeilschnellen Jagdflug über das meist ruhig dahinfließende Wasser.
Die Wörnitz beinhaltet eine relativ hohe Dichte eines artenreichen Fischbestands, der jedes Jahr den Fang kapitaler Fische ermöglicht. Der Hauptfisch ist der Karpfen, der mit Exempla­ren bis an die 10 kg, was keine Seltenheit darstellt, in der Wörnitz vertreten ist. Obwohl er zu den heimischen Fischarten der Wörnitz zählt, findet eine natürliche Vermehrung, im Gegen­satz zu allen anderen in der Wörnitz vorkommenden Fischarten, nicht statt. Der Bestand wird ausschließlich durch Besatzmaßnahmen aufrecht erhalten. Zusammen mit den Schleien ist die Beißfreudigkeit der Karpfen am frühen Morgen und spätnachmittags bis zum Sonnenunter­gang am größten. Der Hecht als Sichträuber wird meist tagsüber gefangen, der Zander und Aal dagegen in der Abenddämmerung und nachts. Ein biotopfremder Fisch war der Katzen­wels, der glücklicherweise nach einiger Zeit von selbst wieder verschwand.
Bei Dämmerung, wenn die rotgelbe Farbenpracht des Himmels verblasst, wird der Wels, der sich tagsüber in seinem verborgenen Schlupfwinkel aufhält, unruhig. Nächtliche harte und laute Schläge am Gewässer sind akustische Zeugen seiner Raubzüge, die sich oft bis in die Morgenstunden hinziehen. Er ist der Gigant unter den Fischarten der Wörnitz und muss auf­grund seiner Größe vor keiner anderen Kreatur im Wasser Respekt haben. In seinem Reich macht er, was ihm beliebt, und fasziniert mit seiner Lebensweise jeden Angler. Sein Seiten­linienorgan und der Geruchsinn sind maßgeblich an der Beutesuche beteiligt. Das abgewo­gene Zusammenspiel beider Sinnesorgane leitet den Wels so sicher zur Beute wie der Radar­strahl das Steuersystem moderner Flugzeuge. Der Wels besitzt zudem ein sehr gut entwickel­tes Gehör. Der Angler sollte daher bei seinem Verhalten am Ufer der Geräuschempfindlich­keit des Welses Rechnung tragen. Jedes Jahr werden Welse jenseits der 1,30 Metermarke gefangen. Der bisher größte Fisch seiner Art hatte eine Länge von 2,07 m und wurde beim herbstlichen Zanderfischen mit einer Spinnrute und einem Gummifisch als Köder in unserer Wörnitzstrecke bei Gerolfingen gelandet. Ein 3 m großer Rekordwels, der von Berufsfischern bei Donauwörth aus der Wörnitz gefangen worden war, wog 150 kg. Damit ist die Wörnitz neben der Naab und dem Regen der dritte bayerische Fluss mit großen Welsen. Wer jemals einen großen Wels besiegt hat, hat all das erlebt, was er vorher selbst bei lebhaftester Fantasie sich nicht hat erträumen können.
Viele Vereinsmitglieder verbinden ihre schönsten Erlebnisse mit einem Angeltag an der Wörnitz, sie wurde daher auch für viele zu ihrem Lieblingsgewässer.
*(Franz Sabath)

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Ein reißender Strom ist sie nicht, die Zenn, auch kein klarer Wildbach mit tosenden Wasser­fällen. Ihr Charakter ist mittelfränkisch: eher zurückhaltend, untertreibend, nur in Ausnahme­fällen zu Wutausbrüchen neigend. Dann aber, wenn sie über die Ufer tritt, ist das beschauliche Flüsschen nicht mehr wiederzuerkennen, dann heißt es „Land unter“ im Zenntal. Das Wasser der Zenn ist so wie der Mittelfranke selbst, selten bis zum Grund durchschaubar, träge dahinfließend, harmlos wirkend. Dafür bietet sie der einheimischen Fischfauna alle Le­bensgrundlagen, die Fisch so braucht. Man kann sie mit einer Redewendung, die für einen Mittelfranken eine hohe Auszeichnung bedeutet, beschreiben: „Bassd scho!“
Die Zenn entspringt westlich von Obernzenn auf der Frankenhöhe und mündet nach circa 44 Flusskilometern bei Vach in die Regnitz. Ihr Name soll sich aus dem angelsächsischen Wort „dãnian“, das schlicht „feucht“ bedeutet, ableiten. So jedenfalls steht es bei Wikipedia.
Auf ihrem Weg durch zwei Landkreise und einem kurzen Stück durch Fürther Gebiet bietet sie den Standort für elf Mühlen, was schon ein Hinweis ist auf die wirtschaftliche Bedeutung der Zenn, zumindest in längst vergangener Zeit. Heute liegt der Nutzen von Mühlen ökono­misch gesehen bekanntlich bei der Stromerzeugung und ökologisch bei der Sauerstoffanrei­cherung an den Stauwehren sowie beim Landschaftsbild, das sehr häufig durch die Romantik alter Mühlenanlagen erst reizvoll wird.
Entlang der Zenn liegen wie auf einer Perlenschnur aufgereiht kleine und größere Orte, die in dieser alten Kulturlandschaft meist schon eine betagte Geschichte aufweisen können. Bereits kurz nach der Quelle ist die Zenn bei Obernzenn aufgestaut und bildet so einen wunderschö­nen Badesee, der im Sommer auch entsprechend frequentiert wird. Obernzenn hat aber auch zwei bekannte Schlösser von zwei Linien des Adelsgeschlechts der Seckendorffer zu bieten, die dort sogar einmal einen „Ministaat“, eine Reichsgrafschaft, verwaltet haben. Das ist lange her, genauso wie ein ganzes Stück flussabwärts bei Wilhermsdorf die Reichsritterschaft der Burgmilchlinge (die hießen wirklich so) im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ ein eigenständiger Staat war. Die Seckendorffer sind übrigens vor zwei Jahren noch einmal in die Schlagzeilen der Sensationspresse gekommen, als ein Spross von ihnen nach nur 90 Se­mestern Studium an der Universität Zürich das Studentenleben endgültig abgeschlossen hat. Neben den Orten Obernzenn und Wilhermsdorf sind noch Ober- und Unteraltenbernheim, Trautskirchen, Neuhof an der Zenn, Heinersdorf, Lohe, Laubendorf, Raindorf, Veitsbronn, Siegelsdorf, Ritzmannshof und Flexdorf zu nennen, Siedlungen, die durch ihr Ortsbild oder durch die dort ansässige Gastronomie dem Zenntal sein Gepräge geben.
In der Aufzählung fehlt noch die Stadt Langenzenn, aber die hat in dieser Beschreibung eine besondere Bedeutung. Zum einen ist Langenzenn mit Abstand das größte Gemeinwesen im Zenntal, historisch hoch interessant, einmal als schon im frühen Mittelalter wichtiger Stütz­punkt an der Handelsstraße von Nürnberg nach Frankfurt und als Standort eines ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts mit seinem gut erhaltenen Kreuzgang, zum andern befindet sich dort das Fischwasser des Fischereivereins Zirndorf. Zwischen der Gauchsmühle, die fast unter der neuen Brücke der B 8 liegt, und der Neumühle an der Sanktustorstraße, dort wo einst das nördliche Stadttor von Langenzenn war, also zum großen Teil mitten im bebauten Stadtgebiet, ist auf einer Flusslänge von rund 1,3 km das Fischrecht im Eigentum des Vereins. Während der obere Teil, von der Gauchsmühle bis zur Brücke der alten Bundesstraße, nur mit langen Fußmärschen entlang des Ufers erschlossen werden kann, ist die Fortsetzung bis zur Neu­mühle hervorragend zugänglich. Die Angelplätze am Südufer befinden sich beim Parkplatz am Feuerwehrgerätehaus oder zum größten Teil unmittelbar neben der Försterallee, einem Fußweg zwischen Fluss und ehemaliger Stadtmauer. Dadurch kann aber auch das Angeln zum öffentlichen Event werden bzw. zum Kommunikationsort zwischen interessierten Zuschauern und mehr oder weniger genervten Fischern. Wen das nicht stört, der kommt in dem recht gut bestückten Fischwasser bestimmt auf seine Kosten. Nur zur Appetitanregung: Für das Jahr 2012 konnten Bachforellen, Karpfen, Hechte, Aale, Schleien und andere kleinere Weißfische mit einem Gesamtgewicht von 167 kg als „erlegt“ gemeldet werden.
Am Wehr der Neumühle endet das Hoheitsgebiet der Zirndorfer Fischer. Dort ist so etwas wie ein Umgehungsgerinne vorhanden, was aber nicht so ausschaut, als würde es eine funktionie­rende Auf- und Abstiegshilfe für alle vorkommenden Fischarten sein. Vielmehr dürfte es sich bei dieser „Fischtreppe“ um ein Bauwerk handeln, das anderen Zwecken dient, welchen, das ist mir unverständlich geblieben.
Also ein Strom der Superlative ist die Zenn wahrlich nicht, aber sie bildet zusammen mit den Talauen und Orten ein sehenswertes fränkisches Landschaftsbild und für unsere Angler eine ortsnahe Gelegenheit, ihrem Hobby nachkommen zu können.

Gert Kohl


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